Artikel mit dem Tag "Dramaturgie"



23. April 2015
Die Einordnung von Georg Büchners >Woyzeck< unter Realismus ignoriert die irrealen Aspekte des Dramas: den Narren (Märchensprache), die wichtige Märchenparabel und die Inkonsistenzen der Woyzeck-Handlung.
02. Februar 2015
Bereits der renommierte Germanist Reinhold Grimm registrierte in text und kritik 1979 den rituellen Charakter der Hinrichtung der weiblichen Hauptfigur im Woyzeck. Zuerst gibt es das zeremonielle Lied, dann das Kreisspiel (mit dem Symbol Reinigung) und schließlich die Märchenparabel. Ein Ritual ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierlich-festliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Auch die Stimme aus dem Boden ("stich die Zickwolfin tot") gehört in diesen...
28. Dezember 2014
Georg Büchner verwendet das Ernährungsexperiment im >Woyzeck< einschlägig dazu, die entsprechende Handlung unter die Gürtellinie zu verlegen.
13. Dezember 2014
Der Interpretationsansatz des >Woyzeck< verfehlt Inhalt und Form des Dramenfragments.
07. Dezember 2014
In einer der dramaturgisch schwerwiegendsten Szenen verlangt die Stimme aus dem Boden, das weibliche Opfer, ursprünglich die Woyzecke, in der neueren Fassung die Zickwolfin, totzustechen. Woyzeck kauft in der drittletzten Szene der sogenannten Hauptfassung ein Messer. Als Soldat sollte er sowieso im Besitz eines Messers sein, aber die Dramaturgie will es so, damit der Fokus auf dem Messer liegt. Anschließend ruft die verzweifelte Marie: "Das Kind gibt mir einen Stich ins Herz". Dabei hat sie...
08. November 2014
Georg Büchner verwendet im Woyzeck-Fragment historische Vorlagen. Dass diese eine Bedeutung für die Interpretation haben, ist ausgeschlossen.
01. November 2014
Anders als der Interpretationsansatz des Sozialdramas meint, sind die Nebenfiguren Hauptmann und Doktor nicht einmal mittelbar in die Mordhandlung involviert.